Wir über uns
Die Ortsfeuerwehr Liedingen ist eine von insgesamt 13 Ortsfeuerwehren der Gemeinde Vechelde. Wir sind als Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug TSF und zusätzlich einem VW-Tiguan als First-Responder-Fahrzeug ausgestattet. Unser TSF (Baujahr 2002) hatte einen unfallbedingten Totalschaden, so dass wir übergangsweise ein TSF Baujahr 1997 nutzen.
Die Fahrzeuge und die persönliche Schutzausrüstung sind in unserem Feuerwehrhaus untergebracht. Dieses wurde 1993 bezogen und verfügt über zwei Einstellplätze. Da in unserem Feuerwehrhaus kein Schulungsraum zur Verfügung steht, nutzen wir für Schulungen, Besprechungen und Versammlungen das neben dem Feuerwehrhaus gelegene Dorfgemeinschaftshaus.
Neben den Aufgaben Brandbekämpfung und Hilfeleistung bilden wir eine First-Responder-Einheit, die bei dem Stichwort „bewusstlose Person“ mit dem Rettungsdienst im Gebiet der Gemeinde Vechelde ausrückt. Hierfür sind wir unter anderem mit einem automatischen externen Defibrillator (AED) ausgerüstet.
Gemeinsam mit den Ortsfeuerwehren Bettmar und Sierße/Fürstenau bilden wir den Löschverbund West in der Gemeinde Vechelde. Ab einem bestimmten Umfang, entsprechend der Alarm- und Ausrückeordnung (AAO), werden wir zu Einsätzen gemeinsam alarmiert. Um das Zusammenwirken bei diesen Einsätzen sicherzustellen, werden regelmäßig Ausbildungsveranstaltungen im Löschverbund durchgeführt.
Wir wirken außerdem im Fachzug Personalreserve der Kreisfeuerwehrbereitschaft Ost des Landkreises Peine mit und haben schon an mehreren überregionalen Einsätzen teilgenommen (zuletzt im Juli 2019 in Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern).
Neben der Einsatzabteilung haben wir als einzige Ortsfeuerwehr der Gemeinde Vechelde einen Spielmannszug als Abteilung in der Ortsfeuerwehr.
Weiterhin haben wir eine Jugendfeuerwehr. Da wir zur Zeit nicht genug Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr haben, um einen interessanten Dienst zu gestalten, arbeiten wir mit der Jugendfeuerwehr Sierße/Fürstenau zusammen.
Geschichte unserer Feuerwehr
Im Jahre 1874 wurde im Herzogtum Braunschweig ein Gesetz erlassen, nach dem in jedem Dorf zur besseren und schnelleren Brandbekämpfung eine Freiwillige Feuerwehr aufzustellen sei. Bis dahin hatte die Art der Löschhilfe oft zu großen Feuersbrünsten geführt.
Auch in Liedingen wurde 1874 eine Freiwillige Feuerwehr ins Leben gerufen, der jedoch kein langes Dasein beschieden war. Durch dörfliche Zwistigkeiten löste sie sich bald wieder auf. Die von der Gemeinde angeschafften Uniformen und Helme landeten auf dem Kirchenboden. Die alte Pflichtfeuerwehr, der alle männlichen Einwohner ab 18 Jahren angehören mussten, übernahm nun wieder den Brandschutz, unter dem Kommando des Gemeindevorstehers.
1924 fanden sich dann wieder eine Reihe tatkräftiger junger Männer zusammen und gründeten am 26. Juni die Freiwillige Feuerwehr neu. 33 Mitglieder traten ihr sofort bei. Zunächst machte noch die alte Handdruckspritze ihren Dienst, doch bei den vielen Einsätzen in der Umgebung bei Großbränden von Bauernhöfen, die in dieser Zeit häufig auftraten, erwies sich dieses Gerät als unzureichend und durch die Pferdebespannung als zu langsam. Also wurde 1934 durch die Gemeinde die erste Motorspritze angeschafft. Darauf waren alle Feuerwehrmänner mächtig stolz.
Zu vielen Bränden wurde die Wehr gerufen, doch ihre größte Belastung bestand sie in den letzten Kriegsjahren, als die Mehrzahl der Mitglieder an den Kriegsfronten stand, und die restlichen Kameraden oft Tag und Nacht bei der Brandbekämpfung in den verwüsteten Städten Braunschweig und Hildesheim oder bei der Bombensuche bis in die Asse hinein eingesetzt waren.
Nach dem Kriege verstärkte sich die Wehr schnell durch die Zugänge vieler junger Kameraden. Die Einsatzfähigkeit und Beweglichkeit wurden noch erhöht, als am 9.Mai 1970 die Gemeinde der Wehr ein modernes Löschfahrzeug LF8-TS übergab.
Im selben Jahr wurde auch der chronische Wassermangel vieler Jahre durch den Bau der Wasserleitungen und der Erstellung von Hydranten behoben. Schadensfeuer sind seitdem zumeist schon in ihrer Entstehung bekämpft und gelöscht worden.
In Liedingen selbst waren einige größere Schadensfeuer zu verzeichnen, so ein Wohnhausbrand im Jahre 1955 und der durch einen Blitzschlag ausgelöste Brand eines Stallgebäudes im Jahr, wobei das Wohnhaus durch schnelle und umsichtige Brandbekämpfung erhalten blieb. 1973 brannte der Saal, auch hier konnte durch schnelle Löschhilfe ein Großbrand verhindert werden. Im Dezember 1989 brannte ein Wohnhaus an der Bodenstedter Straße/Ecke Zufahrt zum Friedhof. Der letzte große Brand ereignete sich im Jahr 2002, als ein unter Denkmalschutz stehendes Wohnhaus eines landwirtschaftlichen Hofes ausbrannte. Das Übergreifen des Brandes auf die Nebengebäude konnte durch den Einsatz mehrerer Ortsfeuerwehren der Gemeinde verhindert werden.
Am 5. Juni 1975 wurde dann die Jugendfeuerwehr gegründet, zunächst mit 14 Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren, die mit viel Freude und Eifer ans Werk gingen.
1976 beschaffte die Gemeinde 4 Atemschutzgeräte. Seitdem können Menschenrettung und Brandbekämpfung im Innenangriff durchgeführt werden.
1993 wurde endlich das neue Feuerwehrhaus fertig, das die alten Häuser von 1859 und 1970 ersetzte. Den Abriss dieser nicht mehr benötigten Gebäude führte die Liedinger Wehr in eigener Regie durch, und ermöglichte so eine Erweiterung des Dorfplatzes.
Ende 2002 wurde das LF8-TS durch ein TSF (Volkswagen LT 35 mit Doppelkabine) ersetzt, welches noch vor der offiziellen Übergabe bei dem bereits erwähnten Brand eines landwirtschaftlichen Hofes zum Einsatz kam.
Am 08.03.2008 wurde auf Betreiben von Siegmar Eggeling eine „First Responder“ oder auch „Helfer vor Ort“-Einheit aufgestellt. Diese wird beim Stichwort „Bewusstlose Person“ in den Ortschaften Liedingen, Bettmar, Köchingen und Bodenstedt alarmiert. Außerhalb dieser Orte auch dann, wenn kein Rettungswagen in der Nähe verfügbar ist. Für diese Aufabe wurden ein automatisierter externer Defibrillator (AED) und weitere Rettungsmittel angeschafft.
Am 16.11.2021 ereignete sich ein Verkehrsunfall, bei dem das TSF einen wirtschaftlichen Totalschaden erlitt. Personen kamen dabei nicht zu glücklicherweise Schaden. Als Ersatz wurde uns ein TSF (Volkswagen LT 35) Baujahr 1994 zur Verfügung gestellt, welches bei der Ortsfeuerwehr Alvesse abgängig war.
Bisherige Wehrführer/Ortsbrandmeister:
ab 1924 Heinrich Schäfer
ab 1937 Heinrich Lies
ab 1945 Alfred Führmann
ab 1953 Otto Timpe
ab 1971 Theo Werthmann (von 1984 bis 1990 Gemeindebrandmeister)
ab 1984 Walter Ehlers
ab 1991 Hans-Jürgen Belger
ab 2003 Volker Werthmann
ab 2009 Christian Schäfer
seit 2022 Mario Behrens
Bisherige Jugendfeuerwehrwarte
ab 1975 Hermann Lies
ab 1980 Siegfried Juras
ab 1994 Lars Steinmann
ab 1997 Matthias Püschel
ab 1998 Mario Behrens
ab 2004 Tobias Streich
ab 2005 Mario Behrens (von 2004 bis 2010 stellv. Gemeindejugendfeuerwehrwart)
ab 2014 Tobias Streich
ab 2015 Steffen Brandes
seit 2019 Lena Behrens
Was machen die First Responder?
Am 08.03.2008 wurde auf Betreiben von Siegmar Eggeling die „First Responder“ oder auch „Helfer vor Ort“-Einheit aufgestellt. Diese wurde bis 2023 beim Stichwort „Bewusstlose Person“ in den Ortschaften Liedingen, Bettmar, Köchingen und Bodenstedt alarmiert. Außerhalb dieser Orte auch dann, wenn kein Rettungswagen in der Nähe verfügbar war. Für diese Aufabe wurden ein automatisierter externer Defibrillator (AED) und weitere Rettungsmittel angeschafft.
Im Jahr 2023 wurde das Einsatzgebiet durch den Bürgermeister Tobias Grünert auf das gesamte Gemeindegebiet ausgeweitet. Wie bisher wird die Einheit alarmiert, wenn kein Rettungswagen in der Nähe verfügbar ist. Die Aufgabe der First Responder besteht darin, die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken und somit die therapiefreie Zeit zu verkürzen.
Wir möchten an dieser Stelle unsere Ausrüstung näher vorstellen
Beladung Einsatzfahrzeug First Responder (VW Tiguan):
Der große rote Rucksack beinhaltet den AED (Automatisierter Externer Defibrillator) und das Versorgungsmaterial für die Notfälle bei Erwachsenen. Hierzu gehören Beatmungsbeutel, Absaugpumpe, Verbandmaterial, sowie Material für einen Venenzugang und die Intubation mit dem Larynxtubus. Letztgenantes wird nur durch unsere beiden Notfallsanitäter eingesetzt. Die weiteren First Responder sind im Zuarbeiten mit dem Material geschult. |
In einem kleineren roten Rucksack befindet sich mit Ausnahme eines AED sämtliches oben genanntes Material, hier in Kindergrößen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Ausrüstung sind auch zwei Teddybären. Diese werden bei Bedarf Kindern geschenkt, die von einem Notfall betroffen sind. |
Eine rote Tasche ist für verletzte Patienten gedacht, dort sind eine Universalschiene, Stiffnecks sowie zwei Beckenschlingen enthalten.
Für Einsätze, bei denen der Verdacht auf eine infektiöse Krankheit besteht oder diese nachgewiesen ist, werden in einer gelben Tasche Infektionsschutzsets vorgehalten. Diese beinhalten u.a. Schutzmasken sowie Einwegoveralls.
Die Liedinger First Responder Einheit verfügt auch über medizinischen Sauerstoff, dieser wird in einer blauen Tasche transportiert.
Auf unserem TSF (LT 35) befindet sich ein weiterer Rucksack in verkleinerter Form, zur Versorgung von Kindern und Erwachsenen gedacht ist.
Alle Rucksäcke verfügen über ein einheitliches Modultaschenkonzept, welches den Anwendern die Nutzung erleichtert. So ist beispielsweise in jedem Rucksack eine blaue Innentasche für den Beatmungsbeutel inkl. Zubehör enthalten.